Unsere Stellungnahme zu "Waldfeucht plant zwei neue Wohngebiete für Familien"

Sehr geehrter Herr Eschweiler,

wir beziehen uns auf Ihren Artikel vom 20.10.2024 „Waldfeucht plant zwei neue Wohngebiete für Familien“ in der Aachener Zeitung. Sie haben korrekt berichtet, dass die Baugebiete gegen die Stimmen der Grünen vom Rat beschlossen wurden.

Gerne möchten wir die Gelegenheit nutzen, die Hintergründe unserer Ablehnung, die wir uns nicht leicht gemacht haben, zu erläutern. Damit geben wir Ihnen die Möglichkeit, alle Perspektiven dieses wichtigen Themas darzustellen. Sprechen Sie uns gerne zukünftig nach den jeweiligen Sitzungen an. Wir sind sicher, dass Ihre Leser auch daran interessiert sind, zu erfahren, warum in den Waldfeuchter Baugebieten ausschließlich anderthalbgeschossige Einfamilienhäuser entstehen sollen.

Die eng am Bedarf vorbeigeplanten Bebauungspläne sind schon seit Jahren ein strittiges Thema in den Ausschusssitzungen, und wir erklären gerne, warum wir den neuen Baugebieten nicht zustimmen konnten.

Wie bereits in unserer Haushaltsrede erwähnt, sind wir nicht grundsätzlich gegen die Weiterentwicklung von Orten. Bisher haben wir alle Neubaugebiete mitgetragen. Jedoch wissen wir seit unserer Anfrage, dass es (Stand Mai 2024) 289 unbebaute Grundstücke und 144 Leerstände in der Gemeinde gibt. Davon befinden sich allein in Haaren 107 unbebaute Grundstücke und 52 Leerstände, und in Bocket gibt es 47 unbebaute Grundstücke und 20 Leerstände.

Auch in unserer Gemeinde müssen wir über eine effiziente Flächennutzung nachdenken, bevor neue Bebauungsgebiete ausgewiesen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel auf der Website, den wir am 19.09.2024 veröffentlicht haben: Unbebaute Grundstücke und Leerstände in unserer Gemeinde.

Wir Grünen möchten, dass auch die Jugend Chancen hat, in unserer Heimat zu bleiben. Aber was passiert mit der Jugend, die sich aufgrund steigender Hausbaukosten kein Eigentum leisten kann? Soll sie die Gemeinde Waldfeucht verlassen? Wie stellt sich der Bürgermeister das vor?

Als Grüne setzen wir uns für zukunftsorientiertes Bauen ein, wie beispielsweise Mehrfamilien- und Mehrgenerationenhäuser, um sicherzustellen, dass es für jeden Lebensabschnitt Wohnraum für alle Bürger*innen gibt.

Wir sind überzeugt, dass die aktuellen Richtlinien nicht dazu beitragen, langfristige Entwicklungsziele wie nachhaltiges Bauen, soziale Gerechtigkeit oder den Erhalt unversiegelter Flächen zu fördern. In unserer Gemeinde muss dringend daran gearbeitet werden. Wir stehen bereit, um im entsprechenden Ausschuss darüber zu diskutieren, wie wir diese Herausforderungen angehen und Lösungen finden können.

Mit freundlichen Grüßen
Die Grünen Waldfeucht

P.S. Lesen Sie auch unsere Haushaltsrede vom 19.03.2024, in der wir bereits auf die Thematik des Wohnungsbaus hingewiesen haben.

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